Das Dr. Maija Eltz Institut übernimmt seit Sommer 2024 die Patenschaft für das Wolfsmädchen Kaya und unterstützt somit auch das Wolf Science Center in Ernstbrunn.
Gegründet wurde das Wolfsforschungszentrum im Jahr 2008 von drei ambitionierten Wissenschaftlern. Sie wollten verstehen, was im Laufe der Domestikation (Haustierwerdung) passiert ist, was sich auf dem Weg vom Wildtier Wolf zum Haustier Hund verändert hat und welche Rolle der Mensch in diesem Prozess spielte. Denn obwohl Mensch, Wolf und später Hund auf ein Jahrtausende altes Bündnis zurückblicken, wissen wir längst nicht alles über die sozialen und geistigen Fähigkeiten dieser Tiere.
Die Geburtsstunde des Wolfsforschungszentrums war die Aufzucht der ersten Wolfsgeneration im Cumberland Wildpark in Grünau im Almtal. Mit Kaspar, Aragorn, Shima und Tayanita begann die Ära des WSC. Ein Jahr später übersiedelten Mensch und Tier in den Wildpark Ernstbrunn, Niederösterreich. Weitere Wolfswelpen und die ersten Hundewelpen wurden aufgezogen, das Wolfsforschungszentrum wuchs konstant weiter und entwickelte sich schließlich zu der international anerkannten Einrichtung, die es heute darstellt.
Seit 2017 gehört das Wolfsforschungszentrum zur Veterinärmedizischen Universität in Wien und bildet heute eine unabhängige Einheit (Core Facility Wolf Science Center).
An der CF-WSC werden Mischlingshunde und Nordamerikanische Grauwölfe in kleinen Gruppen (reine Wolfs- bzw. Hundegruppen) unter ähnlichen Lebensbedingungen in Gehegen gehalten.
Die Tiere werden bereits im Welpenalter mit Artgenossen und mit dem Menschen sozialisiert. Der frühe Kontakt zu Artgenossen ermöglicht den Tieren, soziale Kompetenzen zu erlernen, die für das Zusammenleben in der Gruppe wichtig sind. Der frühe Kontakt mit dem Menschen (Handaufzucht) ist notwendig, um eine vertrauensvolle Beziehung zwischen den Tieren und ihren Bezugspersonen zu gewährleisten. Bei den Wölfen wäre ein stressarmes Leben im Umfeld des Menschen ohne eine frühe Sozialisierung in der Form nicht möglich. Gleiches gilt für die direkte Zusammenarbeit mit den Wölfen, zum Beispiel im Rahmen wissenschaftlicher Studien.
Alle Tiere durchlaufen ein umfassendes Trainingsprogramm, werden an verschiedene Testsituationen und -abläufe gewöhnt und lernen die zwei Testgehege sowie das Testhaus kennen. Wölfe und Hunde werden zudem an Leine und Halsband gewöhnt. Das Nehmen von Speichel-und Urinproben wird ebenfalls trainiert, Kotproben können gesammelt werden. Die Arbeit basiert auf Freiwilligkeit, die Tiere werden zu nichts gezwungen. Erwünschtes Verhalten wird mit Futter belohnt.