10/25/2016
Die Anfänge der Zahnspange!
Die ersten Vorreiter der heutigen Zahnspange entstanden bereits im Jahre 10 n.Chr. woraus sich später unsere heutige Zahnspange entwickelte.
Schon die alten Römer kannten Apparate, die der heutigen Zahnspange ähnelten. Bereits um 10 n. Chr. Versuchte man schiefe Zähne per Hand in Position zu bringen. Um 200 n. Chr. hatte man die Idee Zähne bei Kieferengstand abzufeilen. Danach geriet das bereits gewonnene Wissen für lange Zeit in Vergessenheit.
Dass man durch Ziehen von Zähnen Engstände der Zähne beheben kann wurde im Jahr 1620 entdeckt. Diese Entdeckung machte der Mediziner Fabricius aus Padua. Die Wichtigkeit der Zahnpflege wurde von Pierre Fauchard entdeckt. Seine Erkenntnisse, sowie Tipps, schrieb er 1728 in seinem Buch "Le Chirurgien Dentist". Der Mediziner hatte zu seiner Zeit auch schon erste Zahnspangen entwickelt. Es waren Metallstreifen die mit einem Draht an den Zähnen fixiert wurden. Daher gilt er heute als der Vater der Kieferorthopädie. Im Jahr 1750 führte der Engländer John Hunter die erste Korrektur von Zähnen mittels Drahtbogen und Ligaturen aus. Nachdem er an Schweinekiefern Experimente durchführte und erkannte, dass Milchzähne bleibende Wurzeln haben.
Um Engstände der Zähne zu korrigieren, verwendete man, um das Jahr 1841 herum, federnde Goldbögen, welche auf Zähne und Kiefer gleichzeitig wirkten.
Alexis Schange schrieb in seinem Buch erstmals über eine Spange, die mittels Schrauben verstellt wurde. Er empfahl die heute viel angewandte Retentionsbehandlung. 1877 wurde von Edward H. Angle ein Buch zu diesem Thema verfasst. In diesem ging er auf Bissanomalien und ihre Korrektur ein. Edward H. Angle hat zwischen 1890 und 1920 die kieferorthopädische Behandlung systematisiert und die Grundlagen für die heute noch gebräuchliche festsitzende Spange gelegt. Er entwickelte eine Zahnspange, bei der die Drähte mittels schlitze in den Brackets gehalten wurden. Diese Technik wird noch heute bei einer festen Zahnspange angewandt.
Zu dieser Zeit entstand auch die erste herausnehmbare Dehnapparatur von Walther H. Coffin, die aus Kautschuk und Klavierdraht bestand. Mittels geeigneter Halteklammern entwickelte Georg B. Crozat ab etwa 1920 das erste System herausnehmbarer Apparaturen. Diese wurden aus Drähten in verschiedensten Stärken gefertigt.
Mit dem Aufkommen der Kunststoffmaterialien entwickelte Charles F. Nord in Holland die aktiven Platten als preisgünstiges und risikoarmes Behandlungsmittel. Sie wurden von Arthur Martin Schwarz und seinen Mitarbeitern diversifiziert. Neben Feder-Elementen wurden dabei auch Schraub-Elemente entwickelt, die Patienten nach Anleitung auch selbst nachstellen konnten.
Schon in den Jahrzehnten davor erkannten Vigo Andresen und Karl Häupl wie wichtig die Mundmuskulatur in der Entstehung und Heilung von Fehlstellungen ist. Sie legten die Grundlagen der Funktionskieferorthopädie (FKO) und entwickelten den Aktivator als Behandlungsgerät für beide Kiefer. Zur Behandlung von Kindern fanden Aktivatoren und aktive Platten besonders in Europa Verbreitung. Bis in die 80er Jahre waren sie dort die vorherrschenden Behandlungsmittel.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden verschiedene grazilere Geräte aus dem damals klobigen Aktivator entwickelt, wie z. B. der Bionator nach Balters, der elastische offene Aktivator (EOA) nach Georg Klammt oder der in sich federnde Gebissformer nach Bimler. Elastische Anteile enthielt auch der als Universalgerät konzipierte Kinetor nach Stockfisch, der jedoch den Doppelplatten-Geräten zuzurechnen ist. Auf einem anderen Konzept basieren die Funktionsregler nach Rolf Fränkel. Ohne Kraft auf Zähne auszuüben, wirken sie über die Muskeln von Zunge, Lippen und Wangen auf eine gesunde Kieferentwicklung hin.
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