01/17/2018
Was hilft bei Kiefergelenksbeschwerden?
Viele Menschen leiden an schmerzhaften Verspannungen im Nacken-, Rücken- und Kopfbereich. Damit verbundene Symptome sind Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Depressionen.
In vielen Fällen sind die Schmerzen nur Symptome, aber nicht die Ursache dafür. Viele Patienten wenden sich vergeblich an die verschiedensten Fachärzte, die allerdings nicht helfen können, denn wenn die Ursache der Schmerzen nicht erkannt wird, können auch die verschiedenen Therapieansätze nicht greifen.
Viele der genannten Beschwerden lassen sich heute durch Kiefergelenksprobleme, der sogenannten Temporomandibuläre Dysfunktion (TMD), erklären.
Warum verursachen Kiefergelenksprobleme Schmerzen?
Wenn Zähne nicht in der richtigen Position liegen und auch nicht in der richtigen Stellung zu den Kiefergelenken stehen, bewegen sich die Kiefer automatisch in eine neue Position, um ein neues Gleichgewicht zu schaffen. Diese Kompensation ist bekannt als Malokklusion – die Zähne treffen nicht in der richtigen Position aufeinander.
Kommt es zu einer solchen Malokklusion, kann es sein, dass Druck ausgeübt wird oder Spannungen in den Kiefergelenken und Muskeln auftreten. Der Kiefer biegt sich, um sich den Zähnen anzupassen. Das müssen Patienten gar nicht bewusst bemerken.
Die Symptome von falschliegenden Zähnen können Knirschen, Reiben, eine schnelle Abnutzung der Zähne, Stress in den Muskeln und Sehnen sein. Diese Fehlbeanspruchungen können sich tagsüber oder im Schlaf bemerkbar machen. Es kann zu Kopfschmerzen, Schmerzen in Gesicht, Nacken, Schultern und Rücken kommen oder ein Schwindelgefühl, Ohrenschmerzen sowie Ohrensausen erzeugen.
Wie kann der Schmerz gelöst werden?
Bevor die richtige Behandlung des Problems vorgeschlagen wird, sind meist verschiedene diagnostische Aufzeichnungen notwendig. Zunächst wird eine Röntgenaufnahme vom Kiefer gemacht. Damit wird ein klares Bild der Kiefergelenksanatomie geschaffen.
Um die Beziehung der Zähne und des Kiefers zu analysieren, ist es notwendig, die Idealposition der Kiefergelenke zu bestimmen. Dazu wird die Beziehung von den Zähnen zum Kiefergelenk untersucht. Diese Schlüsse können dann mit einem Instrument, das Artikulator heißt, reproduziert werden. Damit werden die individuellen Kieferbewegungen simuliert.
Nachdem einer gründlichen Analyse gibt es verschiedene Behandlungsmethoden, die empfehlenswert sein könnten. Die anfängliche Behandlung beinhaltet die Entspannung der Muskeln, um das Kiefergelenk zu entlasten. In der zweiten Phase der Behandlung geht es darum, den Biss zu korrigieren, damit die Zähne in dem nun richtig aufgestellten Kiefer gut aufliegen.
Phase 1: Schienentherapie
Um einen Fehlbiss sofort auszuschalten, werden Kiefergelenksschienen in der Behandlung benutzt. Dadurch können sich Kopf-, Nacken- und Gesichtsmuskeln entspannen und der Schmerz lässt rasch nach.
Diese Schienen bestehen aus einem durchsichtigen Material, das auf die Beißoberflächen der Zähne kommt. Sie erlauben dem Kiefer, langsam in seine normale Position zu finden. Die Schienen werden zu Beginn alle zwei bis drei Wochen über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten angepasst.
Phase 2: Zahnregulierung
Wurde eine korrekte Position des Kiefers erreicht, können Zahnregulierungen eingesetzt werden, um eine korrekte Zahnposition zu erreichen. Eine Zahnregulierung ist nur dann notwendig, wenn nach der Kieferkorrektur die Zahnfehlstellung noch signifikant ist. Die Zahnregulierung kann mit verschiedenen Methoden – linguale Zahnspangen, Clear Brackets oder Invisalign® - erfolgen.
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